Die Pfarrer Paul Bartsch (1947/48) und Eduard Heurich (1948 - 1954)

Pfarrer Paul Bartsch   
Pfarrer
Paul Bartsch

Nachfolger von Pfarrer Hering bis Januar 1948 wurde Pfarrer Paul Bartsch (geb. am 31. März 1901 in Borek Prov. Posen, geweiht am 15. Februar 1925), vorher St. Nikolaus / Berlin. Pfarrer Bartsch war während des Krieges mehrmals wegen Aktivitäten in der Polenseelsorge verhaftet worden und hatte fast zwei Jahre in Gefängnissen und im Konzentrationslager Dachau verbracht. Er führte die Seelsorge mit den dazugehörigen "zeitlichen" Aufgaben in Petershagen mit großem Elan weiter. Bei der Rückkehr von Pfarrer Hering in das Bistum gab es Bestrebungen, dass er wieder Pfarrer von Petershagen würde. Das führte zu solchen Schwierigkeiten, dass Pfarrer Bartsch im Januar 1948 nach Gransee ging. Dort wurde er am 24. März 1950 auf einer Seelsorgsfahrt ermordet und beraubt.

    Pfarrer Eduard Heurich
Pfarrer
Eduard Heurich

Vom 15. Januar 1948 bis zum 15. September 1954 wirkte als Kuratus in Petershagen Pfarrer Eduard Heurich (geb. am 13. März 1908 in Salzschlirf Kr. Fulda, geweiht am 1. April 1933), bis dahin Kaplan in Prenzlau. Seine Haushälterin war Fräulein Emma Wohkittel. In seiner Zeit war die größte Seelenzahl der Gemeinde zu verzeichnen, nämlich im Jahre 1948 2.050. Seit Ende 1944 bedeutete das einen Zugang von ca. 700 Gläubigen im wesentlichen aus dem Osten. Da diese Gläubigen durch die Flucht ohne jegliches Vermögen hier ankamen, musste ihnen als ersten geholfen werden. Dies musste auch den Gläubigen aus Petershagen erst nahegebracht werden. So gingen diesen neuen Gemeindemitgliedern z.B. die Pfundpäckchen zu. Der Vinzenz-Verein wurde vom Pfarrer aktiviert und die vielen Flüchtlingsmänner fanden hier ihre Betätigung, Gemeindefeste, Kinderwallfahrten (nach Hoppegarten) und Kinderfeste auf dem Grundstücke Gutenbergstraße (Eigentum der St. Hedwigsgemeinde) förderten das Leben in der Pfarrfamilie. Alle seelsorglichen Aufgaben hatte Pfarrer Heurich allein zu bewältigen, für Fahrten stand ihm nur ein Fahrrad mit Hilfsmotor zur Verfügung. - Zusätzlich zu drei Sonntags-Gottesdiensten in Petershagen hielt Pfarrer Heurich etwa einmal im Monat noch einen Nachmittagsgottesdienst und dann und wann auch Abendandachten, in der Woche in der Werkstatt des Herrn Peter Volk in Vogelsdorf.
Am 2. Oktober 1953 verstarb Herr Reinhard Marquardt im Alter von 59 Jahren. Er wurde in der Kirche aufgebahrt und in Petershagen beigesetzt.
In der Arbeitszeit von Pfarrer Heurich "wurde Petershagen mit Wirkung vom 1. August 1954 zu einer vermögensrechtlich selbstständigen Kuratie erhoben und der erste Kirchenvorstand am 12. September 1954 gewählt." Der Kirchenvorstand wählte im Oktober 1954 Herrn Friedrich Rodat zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden und Frau Helena Gierszewski zur Rendantin.
"Im letzten Jahr seiner Tätigkeit in Petershagen bereitete Pfarrer Heurich eine Volksmission vor, die dann vom 19. September bis 10. Oktober 1954 unter seinbem Nachfolger von Pater Gottwald und Pater Fritscher CSSR gehalten wurde."
Im September 1954 wurde Pfarrer Heurich zum Pfarrer von Eberswalde ernannt. - Er verstarb am 1. Mai 1964.